Masterarbeit im Executive MBA – zielführend und konstruktiv im Team

Boris Benzus, Johannes Voss und Stefano Vincenzo De Simone im Interview

Autor: RWTH Business School
Veröffentlicht: 09.07.2021
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Masterarbeit im Executive MBA

Der Executive MBA der RWTH Business School wird berufsbegleitend absolviert. Um den Studierenden genügend Zeit und Raum für Beruf und Familie zu geben, schließt der praxisorientierte Studiengang an der Schnittstelle von Management und Technologie mit einer Masterarbeit ab, die in der Regel in Gruppen von bis zu drei Personen geschrieben wird. Innerhalb der Arbeit verknüpfen die Studierenden die Studieninhalte mit einer konkreten praktischen Aufgabe. Aus diesen Abschlussarbeiten sind schon ganze neue Business Units und viele verbesserte Prozesse oder Vorgehensmodelle in der Industrie entstanden. Auch eine Vielzahl an Startups wurde bereits gegründet. Wir haben mit drei Studenten unseres aktuellen Jahrgangs über ihre Erfahrungen beim Schreiben der Masterarbeit gesprochen.

Das Thema eurer Masterarbeit im Executive MBA lautet: „Treiber und Barrieren für den Markteintritt von Kleinwindenergieanlagen“.

Wieso habt ihr euch für dieses Thema entschieden?

Da wir als Ingenieure nicht nur technikbegeistert sind, sondern wir für uns auch Klimabewusstsein und ökologisch vertretbares Verhalten als gemeinsamen Nenner gefunden haben, wollten wir uns mit dieser regenerativen Energiequelle auseinandersetzen. Wir wollen breitenwirksam für Mikrowindenergieanlagen begeistern und haben uns in der Masterarbeit die Frage gestellt, warum die dezentrale und gut skalierbare Energieerzeugung mit Kleinwindenergieanlagen nicht eine ähnliche Marktpenetration erreicht, wie es bei Photovoltaikanlagen in den letzten 20 Jahren der Fall war.

Wie und wann ist die Idee entstanden?

In einer Vorlesung wurde einmal der Kontrast von Markteinführungsstrategien von den USA zu Europa betrachtet. Als Ergebnis haben wir festgehalten, dass es in der europäischen Kultur liegt, Produkte technisch sehr weit zu entwickeln, um dann mit den umgesetzten Features zu werben. In Amerika ist es üblich, dass mehr Aufwand für den Verkauf statt für die Entwicklung betrieben wird. An dieser Stelle gibt es kein richtig oder falsch, jedoch haben wir uns als Ziel gesetzt, ein Thema aus einer anderen Perspektive, als wir es aus unserem Tagesgeschäft kennen, zu betrachten. Wir haben uns ein existierendes technisches Produkt ausgesucht und wollten uns mit Markteintrittsstrategien und Marketing hierzu auseinandersetzen.

Die grundlegende Idee war sehr schnell klar, nachdem wir uns zu einer Gruppe zusammengefunden hatten. Für das konkrete Thema hat es jedoch 2-3 digitale Meetings bei einem Feierabendbier gebraucht.

Im Executive MBA ist es möglich, die Masterarbeit in Gruppen von bis zu 3 Studierenden zu schreiben.

In welcher Hinsicht war es hilfreich für euch, die Masterarbeit als Gruppe zu schreiben?

Zunächst hatten wir das Thema so ausgewählt, dass aus jedem unserer Fachbereiche etwas dabei war. Das hat nicht nur dazu geführt, dass wir technisch sehr tief in das Thema eintauchen konnten, sondern wir haben uns auch perfekt ergänzt.

Die Arbeit im Team zu schreiben, war viel konstruktiver als wir anfangs dachten. Es ergaben sich schnell viele Ansätze und zielführende Diskussionen. Basis für die Zusammenarbeit war eine gute Organisation, da wir auf Grund der örtlichen Trennung und durch COVID-19 teilweise eingeschränkt wurden. Auch kam der Spaßfaktor in unserer Gruppe nicht zu kurz.

Wir würden die Arbeit in einer Gruppe auf jeden Fall empfehlen.

Welches Potential seht ihr in eurem Ansatz?

Ob sich aus unserer Masterarbeit ein Geschäftsmodell ableiten lässt, steht noch in den Sternen. Wir haben uns jedoch darauf geeinigt, dass unser Engagement über die Arbeit hinausgeht. Zum Beispiel betreiben wir eine Webseite, auf der wir Daten regenerativer Energieerzeuger hochladen, um alle relevanten Informationen über den Betrieb auszuwerten. Daraus können Rentabilität, Langlebigkeit, Effizienz und Standorteignung ermittelt und für potenzielle User bereitgestellt werden.

Je nach Reaktion vom Markt würden wir es uns offen halten, eine gemeinnützige Firma zu gründen.

Was sind eure Visionen für die Zukunft? Was passiert nach dem Studienabschluss?

Das ist eine interessante Frage. Wir würden sagen, dass uns das Studium auf jeden Fall neue Türen geöffnet hat. Sei es in der persönlichen Weiterentwicklung oder im unternehmerischen Kontext. Außer das gelernte Wissen nun weiter in der Praxis anwenden zu wollen, gibt es von unserer Seite vorerst wenig konkrete Pläne. Am besten wir sprechen über diese Frage in einem Jahr nochmal. :)

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